Weiter ging es mit einer Einführung in die Bestimmungen der Miene und gefühlte 50 Unterschriften. Nach dieser Prozedur durften wir dann endlich weiter und haben unseren Guide Francois kennen gelernt. Der hat uns dann noch mit einer Kopflampe samt Batterie und einer Metallbox mit Atemgerät für den Notfall ausgestattet. Das war vielleicht alles schwer kann ich euch sagen! Und mir war schon Übertage total heiß.
Drei Sicherheitstore später wurden wir in futuristische Fahrzeuge gesteckt und ca. 600m unter die Erde gefahren. Wir kamen uns vor wie auf einer Mission aus irgendeinem Actionspiel.
In der Miene war ganz normaler Betrieb. Wir wurden zuerst zu einer Maschine gebracht, die Löcher in die Wand bohrt, damit die Wand dann Stück für Stück mit Dynamit weg gesprengt werden kann. Danach hat unser Guide uns zu einem sehr tiefen Loch gebracht. Da musste man am Rand des Lochs über dicke Kabel und anderes Zeug klettern. Und oh Wunder, sogar Mama Clara hat das mit voller Ausrüstung geschafft!
Das absolute Highlight war dann aber der Seatlift. Eigentlich dürfen Besucher glaubig gar nicht damit fahren, aber Vera hat den Guide gefragt und er hat es uns jungen Leuten erlaubt. Dafür musste man erst mal sehr viele Stufen runter laufen, die echt teilweise hoch waren. Mit den Stiefeln war das schon anstrengend, außerdem war es ja nicht gerade kalt da Untertage. Der Seatlift dient dazu die Arbeiter Untertage zu befördern. Das war lustig, da hat man sich einfach so drauf gesetzt und wurde wie mit einem Skilift befördert. An der Endstation wurden wir dann wieder mit dem Fahrzeug angeholt.
Ich glaube trotzdem, dass alle froh waren als wir wieder heil und munter oben abgekommen sind. Alle waren extrem verschwitzt. Zum Glück wurden dann auch Handtücher, Shampoo und Deo verteilt.
Es war definitiv ein Erlebnis da unten! Mir wurde schon komisch, als da neben uns ein Fahrzeug mit hochexplosivem Sprengstoff überholte. In der Miene arbeiten ca. 3000 Leute, davon 10% Frauen. Zumindest verdienen sie nicht schlecht.
Nach der Miene sind wir noch zu einem anderen Community Center gefahren. Dort haben uns einige Frauen empfangen. Sie haben sogar für uns gesungen und getanzt. Und es gab leckeres Essen.
Nachdem wir dann noch kurz einem Chief Hallo gesagt haben, diesmal sogar eine Frau, sind wir noch schnell nach Burgersfort gefahren und haben eingekauft.
Abends waren alle ziemlich kaputt.
Am nächsten Tag ging klingelte für Hannes, Lena, Amelie und mich schon um 4.30Uhr der Wecker! Wir wollten nämlich mit Petrus (dem Bruder von Clara) zu den Echo Caves wandern. Fragt mich nicht warum wir dazu schon sooo früh aufstehen mussten, denn im Endeffekt sind wir doch erst um 6.00Uhr los gelaufen. Es hieß man bräuchte ca. 1,5 Stunden für den Weg. Hmmm, wir waren dann 4 Stunden unterwegs und ich habe, dank der Stiefel vom Vortag, jeden Muskel in meinen Beinen gespürt. Trotzdem war die Wanderung echt toll. Wir sind quasi durch die Berge und fremde Dörfer gelaufen.
Gegen 10Uhr haben wir dann endlich die Echo Caves erreicht. Das sind Höhlen, in denen sich 1840 bei dem Krieg Mhloloholo (fragt mich nicht wie man das schreibt) ein ganzes Volk versteckt hat. Das Spannende daran war, dass man teilweise wirklich durch enge Gänge gegangen ist. Also Platzangst durfte man dort nicht haben. Außerdem gab es echt faszinierende Steingebilde. Ich interessiere mich eigentlich ja nicht so für Steine, aber da sah zum Beispiel wirklich was aus wie ein Elefantenkopf, oder wie ein riesiger Vogelstrauß.
Dach der Führung haben wir dann noch was gegessen und wurden danach von Clara und den anderen mit einem Taxi abgeholt. Manuel und Fredsen waren am Morgen auf einer Beerdigung, weil leider eine Frau aus Fredsens Creche gestorben ist. Wir wussten, dass wir nach den Caves noch irgendwohin fahren würden. Blöd nur, dass Mama Clara vergessen hat zu erwähnen, dass wir schwimmen fahren! Naja, also am Tag zuvor ging das Gerücht rum, aber ich hab´s nicht ernst genommen. Wieso sollten wir auch nach 4 Monaten schwimmen fahren!? Die anderen haben zumindest Handtücher mitgebracht. Wir sind also tatsächlich zu einem Resort gefahren wo es einen Pool gab! Das ich keinen Bikini dabei hatte, hat mich aber natürlich trotzdem nicht davon abgehalten schwimmen zu gehen. Die meisten Afrikaner haben überhaupt keinen Bikini und es war eh nicht so viel los. Also bin ich einfach in Unterwäsche schwimmen gegangen...
Endlich mal wieder schwimmen! Das war super.
Am Abend haben wir es dann noch ausgenutzt, dass Lena in einer eigenen Rundhütte schläft. Dort kann man wenigstens mal laut Musik aufdrehen und ein bisschen tanzen. Wirklich ein guter Tag!
Was ist sonst noch passiert?
Ich habe ja jetzt meine eigenen beiden Klassen in Englisch und Mathe. Heute kam Nelson zu uns und sagte: „Ich wunder mich warum ihr hier sitzt und keine Stunden Planungen macht!“ Ähhm, ich plane meine Stunden, aber halt in meinem Heft. Gut, wir sind ja erst 4 Monate an dieser Schule und ich hab bis heute noch keinen einzigen Lesson-Plan gesehen. Wie wir dann freundlicherweise erfahren haben, muss man immer montags einen Wochenplan abgeben und zwar auf einem speziellen Formular. Gut. Warum zum Teufel gehen Afrikaner immer davon aus, dass ich alles wissen muss oder nach Dingen fragen kann von denen ich nicht mal weiß, dass sie existieren!?! Naja, jetzt plane ich meine Stunden eben genau eine Woche vorher. Wobei das eigentlich nicht möglich ist, da ich ja immer schauen muss wie weit ich komme. Man muss in dem Formular aber genau angeben was man an dem Tag macht und mit welchen Methoden, etc. Und was passiert wenn man seinen Plan mal spontan ändert, weil die Schüler vielleicht gerade nicht in der Lage sind sich den Stoff selbst zu erarbeiten? Oder einfach länger brauchen? Puh...
Hier noch ein paar Bilder:
Nach der Miene, aber nur noch mit halber Ausrüstung. |
Die älteren Damen im Center, die für uns gesungen nund getanzt haben =).Die |
Mein erstes Chamälion! |
Wir haben einen kurzen Stop in einem Spaza-Shop gemacht. Das blaue Ding ist eine Juke-Box!! Man konnte für 1 Rand ein Lied hören. =) |
Die Früchte vom Kaktus kann man essen. Allerdings ist es nicht so einfach die zu pflücken! |
Petrus in den Echo Caves. Das sah echt aus wie ein Elefantenkopf! |
Das war vor dem Haus des Chiefs, also einer Frau. Soll wohl irgendwelche Geister fernhalten. |
Wasser!! |
Das bekannte Schuh-Haus. Findet man auch bei Google Earth.Ist ganz in unserer Nähe. |
Da, hattet Ihr ja ein super Wochenende . Die Bilder sind auch ganz toll
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