Sonntag, 3. Juni 2012

Friseursalon „Am Hipporoller links“ und was sonst noch so passiert ist...


Friseur
Von Zeit zu Zeit sollte man ja bekanntlich mal zum Friseur gehen und Haare lassen. Die Friseure hier vor Ort könnte man theoretisch zwar auch besuchen, aber ihr Angebot beschränkt sich meistens auf Kunsthaarfrisuren oder Glatze. Die Auswahl ist also eher beschränkt.
Zum Glück ist Veras Mama Profi und hat ihr die nötigen Utensilien (verschiedene Scheren und Kamm) mit nach Afrika gegeben. Deshalb haben wir unseren eigenen Friseursalon eröffnet. Allerdings haben wir einen recht kleinen Kundenkreis, da wir uns nur auf europäisches Haar spezialisiert haben. Dafür sind wir zeitlich sehr flexibel und versuchen alle Wünsche unserer Kunden zu erfüllen. Und das Beste: Ein Haarschnitt ist völlig kostenlos!
Hier bekommt ihr einen kleinen Eindruck von unserem Business:

Unser "Salon", sogar mit Platz für Wartegäste und ner Zeitschrift.

Mit passendem Equipment ist das alles kein Problem =)


Hochzeit
Letzte Woche Sonntag hat unser Freund Ishmael geheiratet. Er arbeitet auch hier im Center und hat eine kleine Firma die sich auf Eventvideos (zum Beispiel Hochzeitsvideos, Farewellfeiern oder sonstige Feste) spezialisiert hat. Normalerweise sind Hochzeiten hier immer sehr große Feiern und das ganze Dorf ist automatisch eingeladen. Ishmael und Ruth haben aber eher gezielt Gäste eingeladen und hatten eine kleine Feier. Zuerst haben wir gefühlte 2000 Fotos mit der Braut und den Brautjungfern gemacht und dann gab´s ein Festessen. Ruth hat uns dann noch zu sich nach Kgotlepong eingeladen, um dort weiter zu feiern. Amelie und ich sind dann aber schon ins Center zurück gegangen, die anderen sind noch mitgefahren. War eine ganz schöne Feier, aber eigentlich nicht typisch afrikanisch.

Festessen: Salat, Pap, Hühnchen, Beef, Kohl, Rotkohl,...

Die Braut hat das rote Kleid an.

Burgersfort
Um in die nächste Stadt zu kommen hat man die Auswahl zwischen Lydenburg und Burgersfort ( Bäggersford gesprochen). Grob gesagt kann man sagen, dass Burgersfort eher eine „schwarze Stadt“ ist und somit meiner Meinung nach sehr afrikanisch. Lydenburg dagegen ist schon sehr weiß, eher strukturiert und irgendwie geordneter.
Fredsen, Vera und ich wollten mal wieder nach Burgersfort fahren (vor allem weil´s da einen Nandos gibt, sehr lecker). Außerdem wollten wir mal nach Stoffen schauen, da wir uns vielleicht noch hier vor Ort ein afrikanisches Kleid nähen lassen wollen. Von Mama Clara haben wir noch den Auftrag bekommen Strom und Fleisch zu kaufen.
Samstagmorgen um 7Uhr standen wir also an der Straße, da man nie so genau weiß wann der Bus kommt.



Das ist die Straße. Sieht gerade erstaunlich gut aus!

"Haltestelle"
Gegen 7.45Uhr kam er dann endlich. Das war meine zweite Reise mit dem öffentlichen Bus, sonst nehmen wir eigentlich immer die Minibus-Taxen, aber der Bus ist nochmal ein bisschen günstiger. Wir haben das Glück, dass wir noch relativ am Anfang von Kgautswane wohnen und der Bus bei uns noch nicht allzu voll war. Nur ein Dorf weiter gab es schon keine Sitzplätze mehr sodass die Leute stehen mussten. Natürlich wurde der Bus randvoll besetzt, jeder der reinpasste konnte noch mitfahren.
Die Fahrt dauerte fast zwei Stunden, hat dafür aber auch nur 20 Rand gekostet (also ca. 2 Euro). Vor Ort haben wir alles bekommen was wir wollten. Wir haben sogar einen richtigen Stoffladen gefunden, von einem Inder geführt. Dort haben wir erst mal zugeschlagen und verschiedene Stoffe gekauft. Hier bekommt ihr mal einen Eindruck von einer afrikanischen Stadt:

Ein typischer afrikanischer Supermarkt. Die Ware ist bis unters Dach gestapelt.

Sobald man eine Kamera aus der Tasche holt kommen Leute hinzu, die mit auf´s Bild wollen.

Frauen verkaufen in ihren Ständen meistens Obst und Gemüse, aber manchmal auch Würmer oder Hühnerfüße.

Taxistand.

Die besagten Hühnerfüße (hier in roh beim Spar zu erwerben...)


3 Kommentare:

  1. Ja,ja Burgersfort... Selten sowas wuseliges gesehen. Als wir dort kurz Halt machen wollten, um einen Brief bei der Post einzuwerfen, war die Schalterhalle mit ca. 300 Leuten gefüllt. Da bin ich dann wieder gegangen. Schade, dass wir während unseres Aufenthaltes nicht mehr von der Stadt gesehen haben.

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  2. Ja echt schade! Hätten da mal schön mit dem Taxi/Bus hinfahren sollen. Wobei, ich befürchte ihr hättet schnell wieder wegfahren wollen ;)

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  3. Wow... ein kostenloser Haarschnitt!

    Gruß
    Friseure Schwabing

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