Donnerstag, 28. Juni 2012

Ein mal Mosambik und zurück


Veras Lehrer sind deutlich urlaubsfreudiger als unsere Lehrer. Für den Anfang der Ferien planten Lehrer der Legoleng Primary School also einen Ausflug nach Mosambik. Zwei Übernachtungen in der Hauptstadt Maputo waren in der Urlaubskasse drin. Da das Taxi aber noch nicht voll war durften auch wir sechs mit fahren.
Der Wecker klingelte in der Nacht von Sonntag auf Montag um 2.15Uhr, denn wir sollten gegen 2.45Uhr am Center abgeholt werden. Uns war schon klar, dass das Taxi nicht vor 3.00-3.15Uhr da sein wird. Deshalb sind wir gegen 3.30Uhr aus dem Haus gegangen und siehe da, das Taxi kam gerade an. Blöderweise mussten wir dann aber noch alle anderen Lehrer in Kgautswane abholen sodass wir erst nach 5.00Uhr mit unserem eigentlichen Reisebus in Ohrigstad losfahren konnten. So ist das Reisen mit Afrikanern, besser man plant ein wenig mehr Zeit als nötig ein...
Insgesamt waren wir 20 Leute. Nach einigen Pausen zum einkaufen (ganz wichtig denn „in Mosambik gibt es kein Fleisch!“) und Geld tauschen (wir waren uns anfangs nicht ganz sicher ob wir Spielgeld oder tatsächlich echte Meticais in den Händen hielten. Übrigens ist ein Euro ca. 35 Meticais) kamen wir zur Grenze. Die Afrikaner hatten keine Probleme mit dem Visum, denn sie können einfach so über die Grenze. Von uns Europäern wollten die mosambikanischen Grenzbeamten allerdings eine Gebühr von ca. 62 Euro haben, damit wir knapp drei Tage in ihrem Land sein durften. Ich hatte im Internet vorher gelesen, dass man für 60 Tage um die 30Euro und für 90 Tage um die 60 zahlen müsse. Aber feste Gebühren scheint es in Afrika ja eh nicht zu geben.

Endlich in Maputo angekommen mussten wir uns erst mal auf die Suche nach einer Unterkunft machen (denn „die suchen wir einfach vor Ort“ für 20 Personen und so günstig wie möglich...). Zum Glück hatte das zweite Hostel dann auch noch tatsächlich 20 Betten frei und lag direkt an der Costa du Sol, also am Meer. Mittlerweile wurde es auch schon dunkel und wir hatten Hunger. Die Afrikaner haben sich zum Abendessen einfach einen großen Pott Pap und Chicken gekocht und waren glücklich. Da Mosambik allgemein bekannt für seine portugiesische Küche ist sind wir Freiwilligen Essen gegangen.

Am nächsten Tag haben die Lehrer irgendwie mal wieder sehr lange gebraucht um in die Gänge zu kommen. Deshalb haben wir uns schon mal auf den Weg zum Strand gemacht. Den hatte ich mir irgendwie ein wenig touristischer vorgestellt. Aber außer uns und ein paar Leuten die ihre Hunde ausgeführt haben war niemand in Sicht. Am Straßenrand konnte man überall Kokosnüsse und Obst kaufen. Kokosmilch schlürfend ging der Morgen dann auch schnell rum. Auf dem Weg zurück zum Hostel haben wir unseren Reisebus mit den Lehrern getroffen die gerade in die Stadt fahren wollten. Glück gehabt. Das Stadtzentrum bildete ein riesiger Markt bei dem man eigentlich alles kaufen konnte, von Lebensmitteln über Souvenirs, Haushaltssachen bis hin zu Tieren war alles drin. Auch in den Nebenstraßen verkauften Leute alles mögliche. Shoppen auf afrikanisch. Unser Plan war abends selber zu kochen, daher waren wir auf der Suche nach einem normalen Supermarkt. Nachdem uns mehrere Leute in verschiedene Richtungen geschickt hatten trafen wir einen netten Tunesier der offensichtlich geschäftlich in Maputo war. Er hat uns direkt in ein großes Einkaufszentrum gebracht. Die Lebensmittel in Mosambik sind verdammt teuer! Wahrscheinlich weil sie selber nicht viel produzieren können. Aber es gab eine Bäckerei und Hamburgerfleisch, das Abendessen war gesichert.

Nachdem wir uns bei KFC gestärkt hatten wollten wir noch Souvenirs kaufen. Auf dem Weg in die Stadt haben wir viele Straßenverkäufer gesehen. Mit dem Taxi, was uns natürlich total abgezogen hat (Taxifahrer: „Ja das macht dann 600 Meticais“ Hannes:„Uh das ist aber viel“ Taxifahrer: „Ok, 500.“) ging´s zurück zu den Straßenständen. Aaach hier kann man echt viel Geld lassen. Es gibt wahnsinnig schöne Sachen und viel Kunst. Und die Preise kann man auch wirklich gut runter handeln ( „Mam, ich verkauf die beiden Figuren eigentlich für 1200 Meticais, aber für dich mach ich einen guten Preis: 900.“ Ich: „Ja die sind schön, aber das ist zu viel“. „Ok, ok, weil du es bist: 800.“ Ich: „Ja ich würde sie gerne kaufen, aber ich hab nur noch 400 Meticais.“ „Ok, 400.“).
Die meisten südafrikanischen Handwerksachen kommen übrigens aus Mosambik und werden hier teuer an Touris verscherbelt. Nachdem wir unsere Kaufsucht befriedigt haben mussten wir irgendwie wieder zurück zum Hostel kommen. Es wurde langsam dunkel und der Weg war noch weit. Da wir eigentlich nicht mehr mit dem Taxi fahren wollten versuchten wir unser Glück mit trampen. Hannes hielt ein paar Minuten den Daumen raus und es hielt keiner an. Dann kam Vera und schon beim ersten Versuch hielt ein großes Auto das zufälligerweise auch an die Costa du Sol musste. Wir wurden sogar bis vor die Haustür gefahren. Das Mitfahren ist hier eigentlich kein Problem. Jeder nimmt jeden mit und ist über ein wenig Smalltalk froh.
Am zweiten Abend ging´s dann rund. Einige Lehrer waren in Feierlaune. Es war ein lustiger Abend. Selbst der manchmal etwas griesgrämige Taxifahrer war gut drauf.

Am nächsten Morgen ging´s relativ pünktlich auch schon wieder zurück nach Kgautswane. Wir haben noch einige Stopps gemacht und sind dann gut über die Grenze gekommen.
Nachdem wir wieder alle Lehrer vor der Haustür abgesetzt haben kamen wir noch pünktlich zum ersten Halbfinale im Center an!

Her noch ein paar Fotos von unserem Trip:


Vom Hostel waren es nur ein paar Meter zum Meer.



Das ging die ganze Straße so.




Ob die Leute bei dem Ansturm was gekauft haben?

Die Lehrer in Feierstimmung. Vorallem "Big Boss" Shaku und Yvonne.

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Die Afrikaner können einfach zu jeder Tageszeit Pap mit Chicken essen!

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