Samstag, 12. November 2011

Kgautswane Community Development Center (KCDC)



Da sich beschwert wurde, dass ich noch nicht viel über das Community Center (also unsere Unterkunft) geschrieben habe, hole ich das jetzt mal nach.

Mama Clara hat uns zu Beginn mal erzählt wie das Center überhaupt gegründet wurde:
In der Zeit als Nelson Mandela aus dem Gefängnis kam und Präsident wurde, war den Leuten zunächst natürlich nicht bewusst, dass sie nun alle die gleichen Rechte hatten, egal ob schwarz oder weiß. Um 1990 beschloss Mama Clara daher, dass sich etwas in Kgautswane ändern müsse und begann mit vier Frauen Dinge in ihrem Haus herzustellen. Zuerst haben sie Kleidung und andere Sachen genäht. Mit der Zeit kamen immer mehr und mehr Frauen zu Clara und arbeiteten mit ihr zusammen. Mama Clara kam zu dem Entschluss, dass die Menschen in Kgautswane Bildung brauchen. Also nahm sie sich vor, eine Art Community Center zu gründen. Dort sollten ihre von Hand genähten Sachen verkauft werden und die Leute hätten gleichzeitig einen Treffpunkt (Kgautswane besteht aus 17 Dörfern, und das Center liegt relativ zentral). In Zusammenarbeit mit dem Chief fingen die Frauen 1992 an das Center zu bauen. Mama Clara ging sogar bis zur Regierung um Gelder für ihr Projekt und die Region zu bekommen. Nach vielen, vielen Hürden und Korruptionsversuchen von Seiten anderer war sie erfolgreich. Heute besteht das Community Center aus folgenden Bereichen:
Postbox, kleiner Shop, Sportangebote (Fußballplatz, Tennisplatz, Netballfeld und Basketballkörbe), Rondavells (wunderschöne Gästehäuser), Community Hall, Verkaufsraum und das Computercenter.

Das Eingangstor zum Center. Ist immer nur mit einem Draht "verschlossen". Das blaue Ding ist die Postbox, nur leider ist der Postbote seit einiger Zeit verstorben und es wurde noch kein neuer gefunden. Deshalb muessen wir die Post immer aus Ohrigstad holen. Links ist das Computercenter und hinten durch seht ihr unser Haus.

Hier seht ihr unser Haus und die Rundhuetten von hinten. Hier kommen wir immer rein, wenn wir von der Schule kommen.


Der kleine Weg, der zum Computercenter fuehrt.




Das Herzstueck des Centers. Die weisse Tuer fuehrt in den Computerraum. Links gegenueber ist die Verkaufshalle.
 
  
Hier seht ihr Mama Clara links im Bild, in der Mitte Ellah (Tochter von Claras Bruder) und rechts Connie (Claras Tochter). Sie sitzen in unserem "Wohn-Esszimmer" im Freien.


Es gibt noch sehr viel zu tun hier, vor allem in der Effizienz der Arbeit, zum Beispiel im Computercenter. Bis jetzt wird dieses noch von der Regierung finanziert, aber es soll sich zukünftig selbst tragen und das ist zur Zeit eher unrealistisch. Wir versuchen nun Kurse anzubieten um die Leute mit dem ganzen Thema vertraut zu machen. Genug Interessenten gibt es jedenfalls.

Man muss schon sagen, dass Mama Clara für die Region sehr viel geleistet hat, denn zu der Zeit war es, vor allem für Frauen, nicht einfach sich solch einen Respekt zu verschaffen. Und den hat sie in der Tat. Das merkt man, wenn Besucher aus Joburg oder Pretoria zu Besuch kommen. Sie hat viele Unterstützer aus den Städten und der Region.


So nun ein paar Bilder von unserem Bereich. Man muss sagen, dass wir es wirklich gut erwischt haben! Die anderen Haeuser in Kgautswane haben keine Wasserleitungen und nicht alle haben Strom. Das einzige was mich wirklich stoert ist das Dach in unserem Zimmer. Vera und ich schlafen in einem Anbau und haben deshalb nur ein Wellblechdach. Vielleicht koennt ihr euch vorstellen wie verdammt laut es ist, wenn es regnet und stuermt...an Schlaf ist da nicht zu denken.


Wenn man bei uns rein kommt ist direkt rechts das Bad, dann kommen unsere Zimmer. Veras und meins ist links hinten, gegenueber wohnen die Maedels. Vorne rechts die drei Jungs und links vorne ist unser Gemeinschaftszimmer.
 
Ein Teil unseres Badezimmers. Wir haben zwei Toiletten, zwei Badewannen und eine Dusche. Mit den Eimern holen wir Wasser aus den Tonnen draussen, weil wir ja immer noch kein fliessendes Wasser haben... 


Hier machen wir unser Wasser warm!


Der eine Teil von unserem Zimmer. Links ist unser "Kleiderschrank".

Der andere Teil von unserem Zimmer. Wir haben uns ein bisschen Stauraum verschafft.

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