Veras
Lehrer sind deutlich urlaubsfreudiger als unsere Lehrer. Für den
Anfang der Ferien planten Lehrer der Legoleng Primary School also
einen Ausflug nach Mosambik. Zwei Übernachtungen in der Hauptstadt
Maputo waren in der Urlaubskasse drin. Da das Taxi aber noch nicht
voll war durften auch wir sechs mit fahren.
Der
Wecker klingelte in der Nacht von Sonntag auf Montag um 2.15Uhr, denn
wir sollten gegen 2.45Uhr am Center abgeholt werden. Uns war schon
klar, dass das Taxi nicht vor 3.00-3.15Uhr da sein wird. Deshalb sind
wir gegen 3.30Uhr aus dem Haus gegangen und siehe da, das Taxi kam
gerade an. Blöderweise mussten wir dann aber noch alle anderen
Lehrer in Kgautswane abholen sodass wir erst nach 5.00Uhr mit unserem
eigentlichen Reisebus in Ohrigstad losfahren konnten. So ist das
Reisen mit Afrikanern, besser man plant ein wenig mehr Zeit als nötig
ein...
Insgesamt
waren wir 20 Leute. Nach einigen Pausen zum einkaufen (ganz wichtig
denn „in Mosambik gibt es kein Fleisch!“) und Geld tauschen (wir
waren uns anfangs nicht ganz sicher ob wir Spielgeld oder tatsächlich
echte Meticais in den Händen hielten. Übrigens ist ein Euro ca. 35
Meticais) kamen wir zur Grenze. Die Afrikaner hatten keine Probleme
mit dem Visum, denn sie können einfach so über die Grenze. Von uns
Europäern wollten die mosambikanischen Grenzbeamten allerdings eine
Gebühr von ca. 62 Euro haben, damit wir knapp drei Tage in ihrem
Land sein durften. Ich hatte im Internet vorher gelesen, dass man für
60 Tage um die 30Euro und für 90 Tage um die 60 zahlen müsse. Aber
feste Gebühren scheint es in Afrika ja eh nicht zu geben.
Endlich
in Maputo angekommen mussten wir uns erst mal auf die Suche nach
einer Unterkunft machen (denn „die suchen wir einfach vor Ort“
für 20 Personen und so günstig wie möglich...). Zum Glück hatte
das zweite Hostel dann auch noch tatsächlich 20 Betten frei und lag
direkt an der Costa du Sol, also am Meer. Mittlerweile wurde es auch
schon dunkel und wir hatten Hunger. Die Afrikaner haben sich zum
Abendessen einfach einen großen Pott Pap und Chicken gekocht und
waren glücklich. Da Mosambik allgemein bekannt für seine
portugiesische Küche ist sind wir Freiwilligen Essen gegangen.
Am
nächsten Tag haben die Lehrer irgendwie mal wieder sehr lange
gebraucht um in die Gänge zu kommen. Deshalb haben wir uns schon mal
auf den Weg zum Strand gemacht. Den hatte ich mir irgendwie ein wenig
touristischer vorgestellt. Aber außer uns und ein paar Leuten die
ihre Hunde ausgeführt haben war niemand in Sicht. Am Straßenrand
konnte man überall Kokosnüsse und Obst kaufen. Kokosmilch
schlürfend ging der Morgen dann auch schnell rum. Auf dem Weg zurück
zum Hostel haben wir unseren Reisebus mit den Lehrern getroffen die gerade in die Stadt fahren wollten. Glück gehabt.
Das Stadtzentrum bildete ein riesiger Markt bei dem man eigentlich
alles kaufen konnte, von Lebensmitteln über Souvenirs,
Haushaltssachen bis hin zu Tieren war alles drin. Auch in den
Nebenstraßen verkauften Leute alles mögliche. Shoppen auf
afrikanisch. Unser Plan war abends selber zu kochen, daher waren
wir auf der Suche nach einem normalen Supermarkt. Nachdem uns mehrere
Leute in verschiedene Richtungen geschickt hatten trafen wir einen
netten Tunesier der offensichtlich geschäftlich in Maputo war. Er
hat uns direkt in ein großes Einkaufszentrum gebracht. Die
Lebensmittel in Mosambik sind verdammt teuer! Wahrscheinlich weil sie
selber nicht viel produzieren können. Aber es gab eine Bäckerei und
Hamburgerfleisch, das Abendessen war gesichert.
Nachdem
wir uns bei KFC gestärkt hatten wollten wir noch Souvenirs kaufen.
Auf dem Weg in die Stadt haben wir viele Straßenverkäufer gesehen.
Mit dem Taxi, was uns natürlich total abgezogen hat (Taxifahrer: „Ja
das macht dann 600 Meticais“ Hannes:„Uh das ist aber viel“
Taxifahrer: „Ok, 500.“) ging´s zurück zu den Straßenständen.
Aaach hier kann man echt viel Geld lassen. Es gibt wahnsinnig schöne
Sachen und viel Kunst. Und die Preise kann man auch wirklich gut
runter handeln ( „Mam, ich verkauf die beiden Figuren eigentlich
für 1200 Meticais, aber für dich mach ich einen guten Preis: 900.“
Ich: „Ja die sind schön, aber das ist zu viel“. „Ok, ok, weil
du es bist: 800.“ Ich: „Ja ich würde sie gerne kaufen, aber ich
hab nur noch 400 Meticais.“ „Ok, 400.“).
Die
meisten südafrikanischen Handwerksachen kommen übrigens aus
Mosambik und werden hier teuer an Touris verscherbelt. Nachdem wir
unsere Kaufsucht befriedigt haben mussten wir irgendwie wieder zurück
zum Hostel kommen. Es wurde langsam dunkel und der Weg war noch weit.
Da wir eigentlich nicht mehr mit dem Taxi fahren wollten versuchten
wir unser Glück mit trampen. Hannes hielt ein paar Minuten den
Daumen raus und es hielt keiner an. Dann kam Vera und schon beim
ersten Versuch hielt ein großes Auto das zufälligerweise auch an
die Costa du Sol musste. Wir wurden sogar bis vor die Haustür
gefahren. Das Mitfahren ist hier eigentlich kein Problem. Jeder nimmt
jeden mit und ist über ein wenig Smalltalk froh.
Am
zweiten Abend ging´s dann rund. Einige Lehrer waren in Feierlaune.
Es war ein lustiger Abend. Selbst der manchmal etwas griesgrämige
Taxifahrer war gut drauf.
Am
nächsten Morgen ging´s relativ pünktlich auch schon wieder zurück
nach Kgautswane. Wir haben noch einige Stopps gemacht und sind dann
gut über die Grenze gekommen.
Nachdem
wir wieder alle Lehrer vor der Haustür abgesetzt haben kamen wir
noch pünktlich zum ersten Halbfinale im Center an!
Her noch
ein paar Fotos von unserem Trip:
Vom Hostel waren es nur ein paar Meter zum Meer. |
Das ging die ganze Straße so. |
Ob die Leute bei dem Ansturm was gekauft haben? |
Die Lehrer in Feierstimmung. Vorallem "Big Boss" Shaku und Yvonne. |
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Die Afrikaner können einfach zu jeder Tageszeit Pap mit Chicken essen! |
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