In fast jedem Südafrika-Reiseführer findet man das Marula Festival in Phalaborwa. Das wollten wir uns natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. Die anderen haben mir netterweise die Eintrittskarte und die Fahrtkosten zum Geburtstag geschenkt. Wir haben vorher mit Connie vereinbart, dass sie und unsere Sepedi-Lehrerin Regina mit dem Auto fahren würden, sodass wir keinen Stress mit dem Trasport haben würden. Blöderweise hatte Regina am Morgen des Festivals einen Arzttermin mit ihrer Tochter und konnte daher im letzten Moment doch nicht mit fahren. Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Din ge hier in Afrika dann doch in der letzten Minuten geregelt werden können. Connie hatte nämlich am Tag vorher einen bekannten Polizisten getroffen, der auch gerne zum Festival fahren wollte, aber noch keine Karte hatte. Perfekt, wir haben ihm also die Karte von Regina verkauft und ausgemacht, dass er uns dann mitnimmt.
Wir haben den Polizisten dann auch wie vereinbart in Ohrigstad getroffen, nur leider hatte dieser zu diesem Zeitpunkt schon einige Biere intus. Eigentlich kein Problem, aber der Gute musste ja noch fahren. Die Jungs sind dann mit ihm gefahren und wir Mädels mit Connie, aber alle hatten ein sehr schlechtes Gewissen. Wer kann schon ahnen, dass ein Polizist soo viel trinkt und dann auch noch fährt!?
Zum Glück sind wir alle heil in Phalaborwa angekommen. Zuerst sind wir zu unserer Unterkunft für die Nacht gefahren (Bekannte von Mama Clara, ganz nette Leute). Und dann ging´s auch schon weiter ins Rugby-Stadion zum Festival. Das Ganze sollte um 12Uhr anfangen. Wir haben aber mal wieder den afrikanischen Zeitfaktor nicht beachtet. Man konnte zwar schon gegen 13Uhr rein, aber es war noch absolut gar nichts los. Eine Bühne war aufgebaut und drum herum einige Fressbuden und Billigzeugs. Nachdem wir unsere erste Runde gedreht hatten, war uns also erst mal langweilig. Wir Mädels haben uns sogar vor lauter Langeweile ein Tattoo machen lassen (natürlich kein echtes...).
Gegen 18Uhr hat dann das eigentliche Festival angefangen. Die ersten DJ´s legten auf (beim ganzen Festival lief nur diese afrikanische Techno-House Musik, die sonst nur in den Taxis läuft. Einen Abend lang kann ich mir das anhören, aber länger auch nicht...) und das Stadion füllte sich langsam. Die Stimmung wurde dann auch immer besser. Erstaunlicherweise waren wir mal wieder fast die einzigen Weißen. Daran sind wir ja schon gewöhnt, aber ich muss schon sagen, es nervt einfach wenn man alle 2 Meter einen Heiratsantrag bekommt, oder sonst wie angequatscht wird. Aber gut, es war trotzdem sehr lustig.
Es gab nebenan sogar eine Art Kirmes, allerdings waren die Fahrgeschäfte schon sehr, sehr alt. Wir haben trotzdem eine Fahrt für 5 Rand (also ca. 50 cent) gewagt.
Ansonsten wurde natürlich kräftig gefeiert und getanzt. Die Afrikaner wollten uns immer zeigen wie toll sie tanzen konnten und meinten, wir hätten´s einfach nicht drauf. Da muss ich ihnen leider recht geben =)
Natürlich wollten wir später nicht mehr mit dem besoffenen Polizisten nach Hause fahren. Zum Glück kam dann noch Tshepo vorbei, den haben wir mal auf einer anderen Feier kennengelernt. Der hat sogar einen Mini Cooper! Zum Glück hat er uns dann nach Hause gebracht und am nächsten Tag sogar noch nach Kgautswane gefahren. Glück gehabt.
Ach ja, hier ist es übrigens so, wenn man irgendwo eingeladen wird, bekommt man meistens noch ein Geschenk. Recht komisch, denn wir sind es ja eher gewöhnt ein Geschenk für den Gastgeber mitzubringen. Aber nein, hier geht kein Gast aus dem Haus ohne Frühstück und Geschenk. Diesmal haben wir alle eine Original Tupper Brotbox bekommen, weil die Dame des Hauses seit Jahren Tupperwarenverkäuferin ist. Jahaa, Tupperware gibt’s selbst im ländlichen Afrika!
Die Amelie und ich. |
Die waren ganz cool. Bestimmt total bekannt in Afrika. |
Über Tag konnte man sich die Zeit nur am Bierstand vertreiben. |
Das war ein richtig schönes, altes Kettenkarussel. Hab mich teilweise gefühlt, wie in so nem alten Film. |
Mit diesem Fahrgerät von Anno Tubak sind wir gefahren. Ich hatte n bisschen Angst, dass sich ein paar Schrauben lockern.... |
Hier seht ihr eine afrikanische Kirmes |
In 8 Tagen geht´s in den Urlaub nach Cape Town!!! Ich freu mich schon sehr!!!
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