Mittwoch, 28. März 2012

Abwesenheitsnotiz

Sehr geehrte Damen und Herren,

vom 30.3.2012 bis zum 18.4.2012 bin ich nicht an meinem Schreibtisch (ich bin naemlich in CAPE TOWN). Auch telefonisch bin ich in diesem Zeitraum eher schlecht zu erreichen (da ich vermutlich gerade am Strand liege oder irgendwas aufregendes mache, wie Bungee-Jumping oder Rafting).

Ich bitte daher auf diesem Wege um ihr Verstaendnis bezueglich der Informationspause (nach dem Urlaub gibt es natuerlich einen ausfuehrlichen Bericht).

Mit freundlichen Gruessen

Julia

Donnerstag, 22. März 2012

Marula Festival 2012

In fast jedem Südafrika-Reiseführer findet man das Marula Festival in Phalaborwa. Das wollten wir uns natürlich auf keinen Fall entgehen lassen. Die anderen haben mir netterweise die Eintrittskarte und die Fahrtkosten zum Geburtstag geschenkt. Wir haben vorher mit Connie vereinbart, dass sie und unsere Sepedi-Lehrerin Regina mit dem Auto fahren würden, sodass wir keinen Stress mit dem Trasport haben würden. Blöderweise hatte Regina am Morgen des Festivals einen Arzttermin mit ihrer Tochter und konnte daher im letzten Moment doch nicht mit fahren. Ich bin immer wieder erstaunt wie viele Din ge hier in Afrika dann doch in der letzten Minuten geregelt werden können. Connie hatte nämlich am Tag vorher einen bekannten Polizisten getroffen, der auch gerne zum Festival fahren wollte, aber noch keine Karte hatte. Perfekt, wir haben ihm also die Karte von Regina verkauft und ausgemacht, dass er uns dann mitnimmt.
Wir haben den Polizisten dann auch wie vereinbart in Ohrigstad getroffen, nur leider hatte dieser zu diesem Zeitpunkt schon einige Biere intus. Eigentlich kein Problem, aber der Gute musste ja noch fahren. Die Jungs sind dann mit ihm gefahren und wir Mädels mit Connie, aber alle hatten ein sehr schlechtes Gewissen. Wer kann schon ahnen, dass ein Polizist soo viel trinkt und dann auch noch fährt!?
Zum Glück sind wir alle heil in Phalaborwa angekommen. Zuerst sind wir zu unserer Unterkunft für die Nacht gefahren (Bekannte von Mama Clara, ganz nette Leute). Und dann ging´s auch schon weiter ins Rugby-Stadion zum Festival. Das Ganze sollte um 12Uhr anfangen. Wir haben aber mal wieder den afrikanischen Zeitfaktor nicht beachtet. Man konnte zwar schon gegen 13Uhr rein, aber es war noch absolut gar nichts los. Eine Bühne war aufgebaut und drum herum einige Fressbuden und Billigzeugs. Nachdem wir unsere erste Runde gedreht hatten, war uns also erst mal langweilig. Wir Mädels haben uns sogar vor lauter Langeweile ein Tattoo machen lassen (natürlich kein echtes...).
Gegen 18Uhr hat dann das eigentliche Festival angefangen. Die ersten DJ´s legten auf (beim ganzen Festival lief nur diese afrikanische Techno-House Musik, die sonst nur in den Taxis läuft. Einen Abend lang kann ich mir das anhören, aber länger auch nicht...) und das Stadion füllte sich langsam. Die Stimmung wurde dann auch immer besser. Erstaunlicherweise waren wir mal wieder fast die einzigen Weißen. Daran sind wir ja schon gewöhnt, aber ich muss schon sagen, es nervt einfach wenn man alle 2 Meter einen Heiratsantrag bekommt, oder sonst wie angequatscht wird. Aber gut, es war trotzdem sehr lustig.
Es gab nebenan sogar eine Art Kirmes, allerdings waren die Fahrgeschäfte schon sehr, sehr alt. Wir haben trotzdem eine Fahrt für 5 Rand (also ca. 50 cent) gewagt.
Ansonsten wurde natürlich kräftig gefeiert und getanzt. Die Afrikaner wollten uns immer zeigen wie toll sie tanzen konnten und meinten, wir hätten´s einfach nicht drauf. Da muss ich ihnen leider recht geben =)
Natürlich wollten wir später nicht mehr mit dem besoffenen Polizisten nach Hause fahren. Zum Glück kam dann noch Tshepo vorbei, den haben wir mal auf einer anderen Feier kennengelernt. Der hat sogar einen Mini Cooper! Zum Glück hat er uns dann nach Hause gebracht und am nächsten Tag sogar noch nach Kgautswane gefahren. Glück gehabt.
Ach ja, hier ist es übrigens so, wenn man irgendwo eingeladen wird, bekommt man meistens noch ein Geschenk. Recht komisch, denn wir sind es ja eher gewöhnt ein Geschenk für den Gastgeber mitzubringen. Aber nein, hier geht kein Gast aus dem Haus ohne Frühstück und Geschenk. Diesmal haben wir alle eine Original Tupper Brotbox bekommen, weil die Dame des Hauses seit Jahren Tupperwarenverkäuferin ist. Jahaa, Tupperware gibt’s selbst im ländlichen Afrika!

Die Amelie und ich.

Die waren ganz cool. Bestimmt total bekannt in Afrika.

Über Tag konnte man sich die Zeit nur am Bierstand vertreiben.

Das war ein richtig schönes, altes Kettenkarussel. Hab mich teilweise gefühlt, wie in so nem alten Film.

Mit diesem Fahrgerät von Anno Tubak sind wir gefahren. Ich hatte n bisschen Angst, dass sich ein paar Schrauben lockern....

Hier seht ihr eine afrikanische Kirmes

In 8 Tagen geht´s in den Urlaub nach Cape Town!!! Ich freu mich schon sehr!!!

Mittwoch, 7. März 2012

News aus der Schule

 Heute berichte ich euch mal wieder etwas von meiner Arbeitsstelle, der Maokeng Senior Secondary School.
Meine Englisch Klasse!! Sind aber nicht alle auf dem Foto. Normalerweise sind in der Klasse 55 SchülerInnen.





















Soweit laeuft alles ganz gut mit meinen beiden Klassen. Im Unterricht arbeiten wirklich viele
SchülerInnen mit, was mich natürlich freut. Anfangs haben sie sich kein einziges Mal gemeldet, aber mittlerweile wissen sie, dass es nicht schlimm ist auch mal was falsches zu sagen. Das frustrierende ist nur, dass die Tests dann leider doch meistens schlecht ausfallen. Die große Problematik ist, dass sie keine gute Lesekompetenz haben und das auch nicht gut üben. Das heißt, wenn ich ihnen einen Text gebe und sie mir anschließend sagen sollen was drin steht, haben sie meistens keine Ahnung. Naja, ich versuche trotzdem die Schüler zu motivieren und teste immer wieder verschiedenen Methoden. Letzte Woche haben wir eine Gruppenarbeit in Englisch gemacht. In Kleingruppen sollten sie sich Rollenspiele zum Thema: Wie erstatte ich Anzeige bei der Polizei? überlegen. Das hat auch wirklich gut geklappt. Alle haben gut mitgearbeitet.

Dann ist noch ein kleines Wunder passiert. Sport steht leider in Afrika nicht auf dem Lehrplan, aber mittwochs ist Sporttag bei uns (was bisher nur hieß, dass alle ihre Schul-T-Shirts trugen). Nach der Schule können die SchülerInnen jetzt in verschiedene AG´s gehen. Es gibt zum Beispiel eine Schach-AG, Traditioneller Tanz, Soccer (nur leider haben wir natuerlich kein Fussballfeld sodass das ausfaellt) und seit neuestem: Volleyball und Gymnastics. Das machen Amelie und ich:
Sie geben sich wenigstens Mühe =)
Amelie beim Volleyball-Training.

Sie hat heute zum ersten Mal ein Rad geschlagen!

Sieht doch gar nbicht so schlecht aus, oder? Die Mädels haben vorher noch nie wirklich geturnt.

Ich mit meinen Gymnastic-Mädels =)
Wie ihr seht gibt es keinerlei Equipment, noch nicht mal einen richtrigen Volleyball. Aber was soll's, es geht ja auch mit einem anderen Ball... Meine Gymnastic- Maedels muessen auf dem harten Boden turnen, was die Uebungen natuerlich sehr einschraenkt. Naja mal sehen ob sie bald einen Salto koennen ;D

Dann noch was zum Essen. Die SchülerInnen bekommen jeden Tag Mittagessen in der Schule. Meistens Pub mit einer Soße. Das wird dann in große Kisten gefüllt und in die Klassenzimmer gebracht, so wie hier:

Hier seht ihr Jungs aus meiner Mathe-Klasse mit dem schmackhaften Mittagessen.

Clement mit dem heutigen Mittagessen: Stampa und Bohnen. Vin links nach rechts: Beauty, Clement, Tumiso und Tsietsi (Ich bin so stolz, dass ich endlich ALLE Namen kann!)
Es gibt übrigens drei Teller Bohnen für die ganze Klasse, wenn jemand mehr will muss er sich das kaufen. Die SchuelerInnen kaufen meistens noch so ein orangenes Zeug. Das soll eingelegte Mango in einer scharfen Soße sein. Ich hab das mal probiert, schmeckt irgendwie seltsam. Jedenfalls nicht nach Mango...
Das Essen wird von unseren Kuechenladies über offenem Feuer gekocht und schmeckt auch dementsprechend. Amelie und ich haben es am Anfang probiert, aber ich kann das einfach nicht jeden Tag essen. Wir nehmen uns Brote mit oder kaufen uns fuer ein paar Rand Fatballs (aehnlich wie Berliner). Oder wir machen uns Instant Porridge, was auf die Dauer natuerlich auch nicht so gesund ist. Zum Glueck gibt bes im Center Mittagessen, wenn wir aus der Shcule kommen.