Der Tag des Abschieds ist gekommen. Heute machen wir uns auf den Weg
nach Joburg, um Freitag dann endlich wieder nach Hause zu fliegen.
Aber was soll ich sagen, die Gefühle sind natürlich gemischt. Ich freu
mich zwar wahnsinnig auf zu Hause und Deutschland, aber ich bin auch sehr
traurig, dass ich Kgautswane verlassen muss. In meiner Zeit dort habe ich viele
Leute kennengelernt und einige ins Herz geschlossen.
Die Maokeng Schule hat eine echt tolle Farewell für Amelie und mich
organisiert. Gegen 10Uhr ging´s letzten Mittwoch los. Alle Schüler hatten frei
und durften am Programm teilnehmen. Ich habe im Vorfeld damit gerechnet, dass
sie vielleicht ein längeres Assembly für uns machen und dann normal Unterricht
sein wird. Aber nein, es war eine richtige Abschiedsfeier. Einige SchülerInnen
haben Gedichte und Reden vorgetragen (unter anderem: „The Red Cross as a
lifesaver“). Dann hat nochmal der Schulchor für uns gesungen. Außerdem haben
sie es tatsächlich geschafft Schüler von der Dipitsi-Grundschule einzuladen die
für uns traditionell getanzt haben. Ein paar ältere Schüler haben ein kleines
Theaterstück aufgeführt. Der
stellvertretende Schulleiter, Mama Clara
und ein Elternvertreter haben auch nochmal extra für uns eine Rede
gehalten. Auch unsere Abschiedsrede ist
gut angekommen. In dieser haben wir versucht die Schüler UND Lehrer nochmal zu
bestärken, dass Bildung wichtig ist. Außerdem haben wir nochmal unsere Zeit
reflektiert und uns bei allen bedankt. Anschließend gab´s richtig gutes Essen (natürlich nur für die Lehrer und
Gäste... aber auch die Schüler haben Fleisch bekommen).
Leina und Victoria beim tanzen |
11 unserer Lehrer und ein Typ vom District. |
Aber der eigentliche Abschied von der Schule war erst am Montag. Amelie
und ich sind nochmal zur Schule gegangen und haben uns vor allem von unseren
Klassen mit Foto, Spielen und Süßigkeiten verabschiedet. Die Lehrer waren alle
sehr traurig und haben uns 1000mal gesagt wie sehr sie uns vermissen werden und
dass das nächste Treffen natürlich in Deutschland stattfinden müsste.
Meine beiden Klassen haben so unterschiedlich auf die Süßigkeiten
reagiert wie erwartet. Ich hatte vier volle Teller mit Chips, Bonbons, und
anderen leckeren Sachen vorbereitet, wie es hier eigentlich üblich ist. Die
Teller werden normalerweise einfach rumgegeben. In meiner Matheklasse konnten sich
4-5 Schüler nicht zurückhalten, haben alles ergrabscht was sie kriegen konnten,
sodass nicht alle was bekommen haben. In meiner Englischklasse wiederum sind
vier Mädels zivilisiert herumgegangen, jeder konnte sich was aussuchen. Jaja,
das hat die ganzen 11 Monaten sehr gut widergespiegelt.
Aber beide Klassen haben sich sehr gefreut, als wir noch ein
Klassenfoto gemacht haben.
Ein Teil meiner Matheklasse |
Meine Englischklasse |
Am letzten Abend haben wir gemeinsam mit Mama Clara, Connie, Petrus,
Thsepo, Ellah und Thabile in einer Rundhütte gegessen. Wir haben für jeden ein
Foto mit uns ausgedruckt und ein Deutschlandarmband geknüpft. Darüber haben sie
sich sehr gefreut.
Der Abschied von unseren neuen Schwestern Ellah und Thabile und unserem
kleinen Bruder Thsepo ist allen schwer gefallen. Vielleicht kommt uns Thsepo im
laufe der nächste Jahre tatsächlich mal in Deutschland besuchen. Dann könnten
wir ihm unsere Welt zeigen.
Vor einigen Tagen ist noch ein deutsches Mädel angereist, Clara. Sie
arbeitet für SAP, zusammen mit Ishmael und Simon im Center und bleibt für 3
Monate in Kgautswane.
Anfang September werden 9 neue Freiwillige aus Deutschland nach
Kgautswane kommen. Ich hoffe, dass sie unsere Arbeit fortführen und neue
Projekte starten können.
Wir mit Thabile, Ellah und Tshepo |
Die letzten beiden Tage verbringen wir
Mädels nun noch bei Alys in Joburg (erinnert ihr euch: tolles Haus mit
Billiardzimmer, mega Pool und eigenem Basketball-Tennisplatz). Die Jungs sind
ja schon letzte Woche geflogen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die fleißig meinen
Blog verfolgt haben. Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick in meine
Erlebnisse und somit auch in die afrikanische Kultur geben. Ihr könnt euch
vorstellen, dass ich eine Meeenge Fotos und Geschichten habe, die ich gerne mit
euch teile, wenn ihr Interesse habt. Sprecht mich doch einfach drauf an wenn
wir uns begegnen.
So, meine Zeit hier in Afrika ist fast um. Kaum zu glauben wie schnell
dann doch 11 Monaten rum gehen. Ich blicke zurück auf eine Menge Erlebnisse,
positive wie negative. Ich habe viele interessante Leute getroffen und viele
verschiedene Blickwinkel erlebt. Das war natürlich auch nicht immer einfach,
aber oftmals lehrreich. Ich entschuldige mich jetzt schon, falls ich mich
demnächst mal öfter verspäte, ich sag nur: „african time“.
Ich verabschiede mich mit ein paar Alltagsbildern von allen und sage:
Shalang gabotse! Ke a leboga
nako e botse.
(Auf wiedersehen! Danke für die schöne Zeit.)
Tanken in Kgautswane |
So besorgt man Wasser. Der Hipporoller ist ne gute Sache |
Rebeccah schmiert fluessige Kuhscheisse vor's Haus. Seltsam, aber gut gegen den Staub. |
Fredsen und ich werden afrikanisch =) |