Donnerstag, 16. August 2012

Abschied


Der Tag des Abschieds ist gekommen. Heute machen wir uns auf den Weg nach Joburg, um Freitag dann endlich wieder nach Hause zu fliegen.
Aber was soll ich sagen, die Gefühle sind natürlich gemischt. Ich freu mich zwar wahnsinnig auf zu Hause und Deutschland, aber ich bin auch sehr traurig, dass ich Kgautswane verlassen muss. In meiner Zeit dort habe ich viele Leute kennengelernt und einige ins Herz geschlossen.

Die Maokeng Schule hat eine echt tolle Farewell für Amelie und mich organisiert. Gegen 10Uhr ging´s letzten Mittwoch los. Alle Schüler hatten frei und durften am Programm teilnehmen. Ich habe im Vorfeld damit gerechnet, dass sie vielleicht ein längeres Assembly für uns machen und dann normal Unterricht sein wird. Aber nein, es war eine richtige Abschiedsfeier. Einige SchülerInnen haben Gedichte und Reden vorgetragen (unter anderem: „The Red Cross as a lifesaver“). Dann hat nochmal der Schulchor für uns gesungen. Außerdem haben sie es tatsächlich geschafft Schüler von der Dipitsi-Grundschule einzuladen die für uns traditionell getanzt haben. Ein paar ältere Schüler haben ein kleines Theaterstück aufgeführt.  Der stellvertretende Schulleiter, Mama Clara  und ein Elternvertreter haben auch nochmal extra für uns eine Rede gehalten.  Auch unsere Abschiedsrede ist gut angekommen. In dieser haben wir versucht die Schüler UND Lehrer nochmal zu bestärken, dass Bildung wichtig ist. Außerdem haben wir nochmal unsere Zeit reflektiert und uns bei allen bedankt. Anschließend gab´s richtig gutes  Essen (natürlich nur für die Lehrer und Gäste... aber auch die Schüler haben Fleisch bekommen).


Leina und Victoria beim tanzen

11 unserer Lehrer und ein Typ vom District.


Aber der eigentliche Abschied von der Schule war erst am Montag. Amelie und ich sind nochmal zur Schule gegangen und haben uns vor allem von unseren Klassen mit Foto, Spielen und Süßigkeiten verabschiedet. Die Lehrer waren alle sehr traurig und haben uns 1000mal gesagt wie sehr sie uns vermissen werden und dass das nächste Treffen natürlich in Deutschland stattfinden müsste.

Meine beiden Klassen haben so unterschiedlich auf die Süßigkeiten reagiert wie erwartet. Ich hatte vier volle Teller mit Chips, Bonbons, und anderen leckeren Sachen vorbereitet, wie es hier eigentlich üblich ist. Die Teller werden normalerweise einfach rumgegeben. In meiner Matheklasse konnten sich 4-5 Schüler nicht zurückhalten, haben alles ergrabscht was sie kriegen konnten, sodass nicht alle was bekommen haben. In meiner Englischklasse wiederum sind vier Mädels zivilisiert herumgegangen, jeder konnte sich was aussuchen. Jaja, das hat die ganzen 11 Monaten sehr gut widergespiegelt.
Aber beide Klassen haben sich sehr gefreut, als wir noch ein Klassenfoto gemacht haben.

Ein Teil meiner Matheklasse

Meine Englischklasse


Am letzten Abend haben wir gemeinsam mit Mama Clara, Connie, Petrus, Thsepo, Ellah und Thabile in einer Rundhütte gegessen. Wir haben für jeden ein Foto mit uns ausgedruckt und ein Deutschlandarmband geknüpft. Darüber haben sie sich sehr gefreut.
Der Abschied von unseren neuen Schwestern Ellah und Thabile und unserem kleinen Bruder Thsepo ist allen schwer gefallen. Vielleicht kommt uns Thsepo im laufe der nächste Jahre tatsächlich mal in Deutschland besuchen. Dann könnten wir ihm unsere Welt zeigen.
Vor einigen Tagen ist noch ein deutsches Mädel angereist, Clara. Sie arbeitet für SAP, zusammen mit Ishmael und Simon im Center und bleibt für 3 Monate in Kgautswane.
Anfang September werden 9 neue Freiwillige aus Deutschland nach Kgautswane kommen. Ich hoffe, dass sie unsere Arbeit fortführen und neue Projekte starten können.

Wir mit Thabile, Ellah und Tshepo


Die letzten beiden Tage verbringen wir  Mädels nun noch bei Alys in Joburg (erinnert ihr euch: tolles Haus mit Billiardzimmer, mega Pool und eigenem Basketball-Tennisplatz). Die Jungs sind ja schon letzte Woche geflogen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken die fleißig meinen Blog verfolgt haben. Ich hoffe ich konnte euch einen Einblick in meine Erlebnisse und somit auch in die afrikanische Kultur geben. Ihr könnt euch vorstellen, dass ich eine Meeenge Fotos und Geschichten habe, die ich gerne mit euch teile, wenn ihr Interesse habt. Sprecht mich doch einfach drauf an wenn wir uns begegnen.

So, meine Zeit hier in Afrika ist fast um. Kaum zu glauben wie schnell dann doch 11 Monaten rum gehen. Ich blicke zurück auf eine Menge Erlebnisse, positive wie negative. Ich habe viele interessante Leute getroffen und viele verschiedene Blickwinkel erlebt. Das war natürlich auch nicht immer einfach, aber oftmals lehrreich. Ich entschuldige mich jetzt schon, falls ich mich demnächst mal öfter verspäte, ich sag nur: „african time“.

Ich verabschiede mich mit ein paar Alltagsbildern von allen und sage:
 Shalang gabotse! Ke a leboga nako e botse.
(Auf wiedersehen! Danke für die schöne Zeit.)


Tanken in Kgautswane


So besorgt man Wasser. Der Hipporoller ist ne gute Sache


Rebeccah schmiert fluessige Kuhscheisse vor's Haus. Seltsam, aber gut gegen den Staub.


Fredsen und ich werden afrikanisch =)

Mittwoch, 1. August 2012

Besuch von Steffi und Mathias UND Farewell


Yay, nochmal Besuch aus Deutschland! Steffi und Mathias haben im Mai geheiratet und sich entschlossen ihre Hochzeitsreise ins schöne Südafrika zu machen. Da sie sich nicht nur für die touristischen Attraktionen Südafrikas interessieren haben sie sich entschlossen auch mich in Kgautswane zu besuchen. 10 Tage waren sie also hier auf dem Land und haben miterlebt wie die Menschen hier ihren Alltag gestalten, wie sie feiern und was die Touris auf dem Weg zum Krüger eben nicht sehen.

Gleich am nächsten Tag ging´s für die beiden in die Maokeng Secondary School. Da Mathias selber Lehramt studiert hat wurde er natürlich gleich eingebunden und durfte mit dem 12er Geschichtskurs zwei Stunden verbringen. Von meinen beiden Klassen wurden sie auch herzlich empfangen und mussten jedem Matheschüler die Hand schütteln.

Am Sonntag haben wir, gemeinsam mit Amelie, einen schönen Tagesausflug zur Panoramaroute gemacht, die nicht weit von Kgautswane weg ist. Bisher bin ich immer nur dran vorbei gefahren, aber konnte mir nie die touristischen Highlights ansehen.
Der erste kleine Zwischenstopp war The Shoe. Heute ein Museum der Künstlerin, die auch das Schuhhaus entworfen hat.



Der nächste Halt waren die Three Rondavels. Ein großer Canyon, mit drei Felsen die wie Rundhütten aussehen und einer wirklich grandiosen Aussicht.
Und mal wieder kann ich sagen: Die Deutschen sind ÜBERALL! Mir war gar nicht klar, dass Südafrika so ein beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen ist. Schon auf der Gardenroute und in Kapstadt traf man deutsche Touris wohin man auch ging. Wo Touristen sind, gibt es natürlich auch Mitbringsel zu kaufen. Ich habe natürlich immer schon einen kleinen Handelsvorteil, wenn ich die Leute in Sepedi begrüße und ein bisschen Smalltalk halte. Aber als ich ein Bild aus Bast statt für 150 Rand für R30 bekommen habe, war der Deutsche neben mir schon sehr verwundert.


Schöne Aussicht, oder?



Weiter ging´s zu God´s Window. Auch hier hat man eine tolle Aussicht auf das weite Land Südafrikas. Ich lese gerade das Buch: Die Enden der Welt“ von Roger Willemsen. Dort schreibt er über God´s Window: „God´s Window ist ein Balkon über einer rasant abfallenden Schlucht, etwa tausend Meter tief, geformt aus glänzenden Felswänden, von Flechten und Ranken bewachsen, vom fallenden Quellwasser bespült […] Lilien prunken in Weiß und Orange. Die Zweige weisen, sie gestikulieren in die Landschaft, in der sich, von hier oben aus, kaum eine Spur menschlicher Anwesenheit findet. Der Wind scheitelt den Wald. Man könnte denken, man stehe vor dem Hintereingang in den Garten Eden oder sonst einer unzugänglichen Landschaft, in der noch alles ist wie ehedem, vor dem Anbruch der Zeit.“





Auch die Potholes sind ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt. Das Wasser hat hier über Jahrhunderte seine Kraft spielen lassen und gewaltige Löcher in den Felsen gespült.
Amelie und ich haben uns überlegt, man könne ein Erlebnisbad draus machen. Als wir dann aber die Temperatur des Wasser gefühlt haben, wurde diese Idee schnell wieder verworfen.



An zwei Tagen haben unsere Besucher sich noch die anderen Einsatzstellen angesehen. Außerdem waren wir noch gemeinsam in Burgersfort, die wohl afrikanischste Stadt hier. Immer sehr wuselig und voll.
Letzten Samstag hatte dann auch noch Manuel Geburtstag, der wie immer mit einer großen Torte und gutem Essen gefeiert wurde.

Farewell:

Am Donnerstag ist der Tag für unsere Abschiedsfeier gekommen, bei der wir Mädels unsere traditionellen Kleider anziehen mussten. Schon früh am Morgen haben die Jungs ein Feuer gemacht, auf dem wir mit Hilfe anderer Frauen zeigen sollten, dass wir mittlerweile traditionell kochen können. Natürlich sind wir den anderen eher zur Hand gegangen, da die Töpfe doch seeehr groß waren.
Da der Juli Nelson Mandela Monat ist (er hatte am 18.7. Geburtstag), wurde das Programm aufgeteilt. Der erste Teil war die Feier zu Ehren des Nationalhelden Mandela, der zweite Teil dann unser Abschied von Dorf.

Vor dem offiziellen Teil in der Halle gab es allerdings noch ein weiteres Highlight. Da Steffi und Mathias ja auf Hochzeitsreise in Südafrika sind, hat Mama Clara beschlossen noch eine kleine traditionelle Feier für die beiden zu gestalten. Dazu wurde Steffi zunächst in ein traditionelles Kleid gesteckt. Dann haben wir sie mit mindestens 25 anderen Frauen aus dem Dorf aus ihrer Rundhütte abgeholt und sind singend und tanzend Richtung Center gelaufen. Dort angekommen wurde noch weiter für sie gesungen und es gab Geschenke.
Die Stimmung war super! Danach ging´s dann in die Halle zum offiziellen Teil.

Steffi im traditionellen Kleid mit ihrem Gefolge.




Das Programm bestand aus einer Reihe von Reden und Gedichten zu Ehren Mandelas. Außerdem hat unser Schulchor echt toll gesungen. Im zweiten Teil durften dann auch Leute aus unseren Einsatzstellen etwas beitragen. So haben unter anderem Fredsens Crechekinder gesungen und gezeigt was sie alles gelernt haben. Hannes´ Preschoolkids haben das Vater Unser gebetet und auch noch zwei Gedichte vorgetragen, natürlich auf Englisch. Einer Schülerin aus unserer Schule hat eine Rede über uns präsentiert, das war schön. Der Höhepunkt aber war unser Deutschkurs. Wir haben zwei kurze Dialoge vorbereitet, die von unserem Deutschkurs erst in deutsch und dann von uns in Sepedi vorgetragen wurden. Da waren die Leute natürlich begeistert.

Schulchor der Maokeng.

Gift und Lawrence beim deutschen Dialog...

...und Amelie und ich beim Sepedi Dialog.


Auch Mama Clara hat eine Rede gehalten von der wir aber alle nur wenig verstanden haben, da sie komplett auf Sepedi war. So gut sind unsere Sprachkenntnisse dann leider doch noch nicht.
Abschließend haben sich auch nochmal Vertreter der Schulen zu Wort gemeldet. Unser stellvertretende Schulleiter hat eine tolle Rede über Amelie und mich gehalten und uns für unsere Arbeit gedankt. Auch eine Lehrerin aus Veras Schule hat sich für ihre Arbeit bedankt und klar gemacht, dass wir alle immer herzlich willkommen in Kgautswane sind.

Übrigens hatten wir sogar noch Besuch von Johann aus Pretoria. Bei ihm haben wir Silvester gefeiert und er ist extra nochmal her gefahren um an unserer Abschiedsfeier teilzunehmen.

Nach dem offiziellen Teil gab es Essen für alle. Die Kinder haben hauptsächlich Pap und Hühnerinnereien bekommen, die Erwachsenen hatten eine große Auswahl zwischen Pap, Reis, Kartoffelpüree, Kohl, verschiedenem Fleisch, Kürbis und Spinat.

Am Nachmittag endete der Tag mit einem Fußballspiel zwischen der örtlichen Polizei und den Kgautswane Allstars. Eigentlich sollten Lehrer von unseren Schulen ein Team bilden, aber die haben´s nicht hinbekommen was zu organisieren oder hatten einfach keine Lust. So war´s aber auch ein gutes Spiel. Vor allem Manuel hatte einen guten Tag mit 4 Toren. Endstand: 5:4 für die Kgautswane Allstars.

Freitag, 13. Juli 2012

Preschool

 Da wir in den Ferien eh nichts zu tun hatten, durften wir in in der Preschool des Centers arbeiten. Normalerweise arbeitet Hannes zwei mal die Woche dort und Manuel manchmal wenn im PC-Raum nichts los ist. Natürlich wollten wir uns in den Ferien nicht überarbeiten (man muss ja auch mal ausspannen) deshalb haben wir zweier Teams gebildet. Super Idee, denn dadurch musste ich nur alle drei Tage mal arbeiten ;D.
Die Preschool wurde vor einigen Monaten von Mama Clara gegründet, da sie der Meinung ist, dass die Kinder hier in Kgautswane zu schlecht Englisch sprechen. Und damit hat sie meiner Meinung nach auch völlig recht. Alle Schulbücher sind schließlich später auf Englisch und wenn man zumindest mit der Sprache vertraut ist hat man es echt leichter. Das merke ich bei meinen Schülern ganz stark. 
Momentan gibt es erst mal nur eine Gruppe in der Preschool mit ca 14 Kindern wenn alle da sind. Normalerweise wird diese von Dinah geleitet, die auch tatsächlich versucht konsequent Englisch mit den Kindern zu sprechen. Nach den Ferien kommen aber auch noch neue Kinder dazu sodass es wohl bald zwei Gruppen geben wird. Im nächsten Jahr ist ein Freiwilliger auch fest in der Preschool.
Der Tag läuft meistens folgendermaßen ab: Kinder kommen gegen 8.00Uhr. Am Vormittag werden Lieder, Reime und Gebete geübt (das Vater Unser hat sogar schon die dreijährige Princess drauf!). Außerdem müssen die Kinder das ABC, die Zahlen und Schreiben üben. Am Mittag dürfen sie dann spielen, zum Beispiel wird gerne gepuzzelt.
Joar, Vera und ich haben mit den Kindern eine Schnitzeljagt über das Centergelände gemacht. Fanden sie ganz toll. Auch die Seifenblasen von Fredsen und Amelie kamen gut an.
Hier ein paar Eindrücke:

Die BACKSTREETBOYS-POSE!!!
Von links nach rechts: Nandipha, Mandisa, Thato, Princess und Lesego.

Große Bausteine gibt´s auch =)


Die Kinder bekommen Frühstück und Mittagessen. Tische und Besteck gibt´s hier aber nicht. Den Pap kann man eh viel besser mit den Händen essen...


Am Montag geht die Schule wieder los. Und dann heißt es eigentlich nur noch: Endspurt! Denn in 5 Wochen bin ich schon wieder zu Hause!

Donnerstag, 28. Juni 2012

Ein mal Mosambik und zurück


Veras Lehrer sind deutlich urlaubsfreudiger als unsere Lehrer. Für den Anfang der Ferien planten Lehrer der Legoleng Primary School also einen Ausflug nach Mosambik. Zwei Übernachtungen in der Hauptstadt Maputo waren in der Urlaubskasse drin. Da das Taxi aber noch nicht voll war durften auch wir sechs mit fahren.
Der Wecker klingelte in der Nacht von Sonntag auf Montag um 2.15Uhr, denn wir sollten gegen 2.45Uhr am Center abgeholt werden. Uns war schon klar, dass das Taxi nicht vor 3.00-3.15Uhr da sein wird. Deshalb sind wir gegen 3.30Uhr aus dem Haus gegangen und siehe da, das Taxi kam gerade an. Blöderweise mussten wir dann aber noch alle anderen Lehrer in Kgautswane abholen sodass wir erst nach 5.00Uhr mit unserem eigentlichen Reisebus in Ohrigstad losfahren konnten. So ist das Reisen mit Afrikanern, besser man plant ein wenig mehr Zeit als nötig ein...
Insgesamt waren wir 20 Leute. Nach einigen Pausen zum einkaufen (ganz wichtig denn „in Mosambik gibt es kein Fleisch!“) und Geld tauschen (wir waren uns anfangs nicht ganz sicher ob wir Spielgeld oder tatsächlich echte Meticais in den Händen hielten. Übrigens ist ein Euro ca. 35 Meticais) kamen wir zur Grenze. Die Afrikaner hatten keine Probleme mit dem Visum, denn sie können einfach so über die Grenze. Von uns Europäern wollten die mosambikanischen Grenzbeamten allerdings eine Gebühr von ca. 62 Euro haben, damit wir knapp drei Tage in ihrem Land sein durften. Ich hatte im Internet vorher gelesen, dass man für 60 Tage um die 30Euro und für 90 Tage um die 60 zahlen müsse. Aber feste Gebühren scheint es in Afrika ja eh nicht zu geben.

Endlich in Maputo angekommen mussten wir uns erst mal auf die Suche nach einer Unterkunft machen (denn „die suchen wir einfach vor Ort“ für 20 Personen und so günstig wie möglich...). Zum Glück hatte das zweite Hostel dann auch noch tatsächlich 20 Betten frei und lag direkt an der Costa du Sol, also am Meer. Mittlerweile wurde es auch schon dunkel und wir hatten Hunger. Die Afrikaner haben sich zum Abendessen einfach einen großen Pott Pap und Chicken gekocht und waren glücklich. Da Mosambik allgemein bekannt für seine portugiesische Küche ist sind wir Freiwilligen Essen gegangen.

Am nächsten Tag haben die Lehrer irgendwie mal wieder sehr lange gebraucht um in die Gänge zu kommen. Deshalb haben wir uns schon mal auf den Weg zum Strand gemacht. Den hatte ich mir irgendwie ein wenig touristischer vorgestellt. Aber außer uns und ein paar Leuten die ihre Hunde ausgeführt haben war niemand in Sicht. Am Straßenrand konnte man überall Kokosnüsse und Obst kaufen. Kokosmilch schlürfend ging der Morgen dann auch schnell rum. Auf dem Weg zurück zum Hostel haben wir unseren Reisebus mit den Lehrern getroffen die gerade in die Stadt fahren wollten. Glück gehabt. Das Stadtzentrum bildete ein riesiger Markt bei dem man eigentlich alles kaufen konnte, von Lebensmitteln über Souvenirs, Haushaltssachen bis hin zu Tieren war alles drin. Auch in den Nebenstraßen verkauften Leute alles mögliche. Shoppen auf afrikanisch. Unser Plan war abends selber zu kochen, daher waren wir auf der Suche nach einem normalen Supermarkt. Nachdem uns mehrere Leute in verschiedene Richtungen geschickt hatten trafen wir einen netten Tunesier der offensichtlich geschäftlich in Maputo war. Er hat uns direkt in ein großes Einkaufszentrum gebracht. Die Lebensmittel in Mosambik sind verdammt teuer! Wahrscheinlich weil sie selber nicht viel produzieren können. Aber es gab eine Bäckerei und Hamburgerfleisch, das Abendessen war gesichert.

Nachdem wir uns bei KFC gestärkt hatten wollten wir noch Souvenirs kaufen. Auf dem Weg in die Stadt haben wir viele Straßenverkäufer gesehen. Mit dem Taxi, was uns natürlich total abgezogen hat (Taxifahrer: „Ja das macht dann 600 Meticais“ Hannes:„Uh das ist aber viel“ Taxifahrer: „Ok, 500.“) ging´s zurück zu den Straßenständen. Aaach hier kann man echt viel Geld lassen. Es gibt wahnsinnig schöne Sachen und viel Kunst. Und die Preise kann man auch wirklich gut runter handeln ( „Mam, ich verkauf die beiden Figuren eigentlich für 1200 Meticais, aber für dich mach ich einen guten Preis: 900.“ Ich: „Ja die sind schön, aber das ist zu viel“. „Ok, ok, weil du es bist: 800.“ Ich: „Ja ich würde sie gerne kaufen, aber ich hab nur noch 400 Meticais.“ „Ok, 400.“).
Die meisten südafrikanischen Handwerksachen kommen übrigens aus Mosambik und werden hier teuer an Touris verscherbelt. Nachdem wir unsere Kaufsucht befriedigt haben mussten wir irgendwie wieder zurück zum Hostel kommen. Es wurde langsam dunkel und der Weg war noch weit. Da wir eigentlich nicht mehr mit dem Taxi fahren wollten versuchten wir unser Glück mit trampen. Hannes hielt ein paar Minuten den Daumen raus und es hielt keiner an. Dann kam Vera und schon beim ersten Versuch hielt ein großes Auto das zufälligerweise auch an die Costa du Sol musste. Wir wurden sogar bis vor die Haustür gefahren. Das Mitfahren ist hier eigentlich kein Problem. Jeder nimmt jeden mit und ist über ein wenig Smalltalk froh.
Am zweiten Abend ging´s dann rund. Einige Lehrer waren in Feierlaune. Es war ein lustiger Abend. Selbst der manchmal etwas griesgrämige Taxifahrer war gut drauf.

Am nächsten Morgen ging´s relativ pünktlich auch schon wieder zurück nach Kgautswane. Wir haben noch einige Stopps gemacht und sind dann gut über die Grenze gekommen.
Nachdem wir wieder alle Lehrer vor der Haustür abgesetzt haben kamen wir noch pünktlich zum ersten Halbfinale im Center an!

Her noch ein paar Fotos von unserem Trip:


Vom Hostel waren es nur ein paar Meter zum Meer.



Das ging die ganze Straße so.




Ob die Leute bei dem Ansturm was gekauft haben?

Die Lehrer in Feierstimmung. Vorallem "Big Boss" Shaku und Yvonne.

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Die Afrikaner können einfach zu jeder Tageszeit Pap mit Chicken essen!

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Sonntag, 17. Juni 2012

 Pünktlich zur EM in Polen und der Ukraine sind auch unsere Fan-Utensilien eingetroffen (Danke an Veras Family an dieser Stelle!)
Wir haben das Glück jedes EM Spiel in einer der sieben Rundhütten verfolgen zu können. Dank Pay-TV müssen wir nicht jedesmal für die Deutschlandspiele nach Ohrigstad fahren. 

Echte Fans  ^^


Ihr seht schon auf den Bildern IN der Rundhüette, dass es ohne Decken kaum mehr auszuhalten ist. Denn der afrikanische Winter verdient wahrlich seinen Namen. Es ist kalt! Vor allem abends und in der Nacht. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mir hier echt eine Wollmütze kaufen müsste...

Unsere Leherinnen wollten unbedingt ein Foto vor unserem Schullogo: "We can do it." Ja... vielleicht... 30% der Schüler...höchstens.

Kurz vor der EM hatten wir noch Besuch in unserer Schule von Surprise Moriri! Der Name sagt dir nichts? Surprise war an UNSERER Schule und ist jetzt ein recht bekannter südafrikanischer Fußballspieler. Spielt für Mamelodi Sundown und hatte auch schon Einsätze in der Nationalmannschaft! Also unsere Schüler kannten ihn alle nur aus dem TV. Tja und der Gute kommt tatsächlich aus Kgautswane und wollte seiner alten Schule mal einen Besuch ausstatten. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht so recht wer das ist, aber ich dachte mir machste mal ein Foto mit ihm, vielleicht ist er ja berühmt ;D.