Mittwoch, 1. August 2012

Besuch von Steffi und Mathias UND Farewell


Yay, nochmal Besuch aus Deutschland! Steffi und Mathias haben im Mai geheiratet und sich entschlossen ihre Hochzeitsreise ins schöne Südafrika zu machen. Da sie sich nicht nur für die touristischen Attraktionen Südafrikas interessieren haben sie sich entschlossen auch mich in Kgautswane zu besuchen. 10 Tage waren sie also hier auf dem Land und haben miterlebt wie die Menschen hier ihren Alltag gestalten, wie sie feiern und was die Touris auf dem Weg zum Krüger eben nicht sehen.

Gleich am nächsten Tag ging´s für die beiden in die Maokeng Secondary School. Da Mathias selber Lehramt studiert hat wurde er natürlich gleich eingebunden und durfte mit dem 12er Geschichtskurs zwei Stunden verbringen. Von meinen beiden Klassen wurden sie auch herzlich empfangen und mussten jedem Matheschüler die Hand schütteln.

Am Sonntag haben wir, gemeinsam mit Amelie, einen schönen Tagesausflug zur Panoramaroute gemacht, die nicht weit von Kgautswane weg ist. Bisher bin ich immer nur dran vorbei gefahren, aber konnte mir nie die touristischen Highlights ansehen.
Der erste kleine Zwischenstopp war The Shoe. Heute ein Museum der Künstlerin, die auch das Schuhhaus entworfen hat.



Der nächste Halt waren die Three Rondavels. Ein großer Canyon, mit drei Felsen die wie Rundhütten aussehen und einer wirklich grandiosen Aussicht.
Und mal wieder kann ich sagen: Die Deutschen sind ÜBERALL! Mir war gar nicht klar, dass Südafrika so ein beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen ist. Schon auf der Gardenroute und in Kapstadt traf man deutsche Touris wohin man auch ging. Wo Touristen sind, gibt es natürlich auch Mitbringsel zu kaufen. Ich habe natürlich immer schon einen kleinen Handelsvorteil, wenn ich die Leute in Sepedi begrüße und ein bisschen Smalltalk halte. Aber als ich ein Bild aus Bast statt für 150 Rand für R30 bekommen habe, war der Deutsche neben mir schon sehr verwundert.


Schöne Aussicht, oder?



Weiter ging´s zu God´s Window. Auch hier hat man eine tolle Aussicht auf das weite Land Südafrikas. Ich lese gerade das Buch: Die Enden der Welt“ von Roger Willemsen. Dort schreibt er über God´s Window: „God´s Window ist ein Balkon über einer rasant abfallenden Schlucht, etwa tausend Meter tief, geformt aus glänzenden Felswänden, von Flechten und Ranken bewachsen, vom fallenden Quellwasser bespült […] Lilien prunken in Weiß und Orange. Die Zweige weisen, sie gestikulieren in die Landschaft, in der sich, von hier oben aus, kaum eine Spur menschlicher Anwesenheit findet. Der Wind scheitelt den Wald. Man könnte denken, man stehe vor dem Hintereingang in den Garten Eden oder sonst einer unzugänglichen Landschaft, in der noch alles ist wie ehedem, vor dem Anbruch der Zeit.“





Auch die Potholes sind ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt. Das Wasser hat hier über Jahrhunderte seine Kraft spielen lassen und gewaltige Löcher in den Felsen gespült.
Amelie und ich haben uns überlegt, man könne ein Erlebnisbad draus machen. Als wir dann aber die Temperatur des Wasser gefühlt haben, wurde diese Idee schnell wieder verworfen.



An zwei Tagen haben unsere Besucher sich noch die anderen Einsatzstellen angesehen. Außerdem waren wir noch gemeinsam in Burgersfort, die wohl afrikanischste Stadt hier. Immer sehr wuselig und voll.
Letzten Samstag hatte dann auch noch Manuel Geburtstag, der wie immer mit einer großen Torte und gutem Essen gefeiert wurde.

Farewell:

Am Donnerstag ist der Tag für unsere Abschiedsfeier gekommen, bei der wir Mädels unsere traditionellen Kleider anziehen mussten. Schon früh am Morgen haben die Jungs ein Feuer gemacht, auf dem wir mit Hilfe anderer Frauen zeigen sollten, dass wir mittlerweile traditionell kochen können. Natürlich sind wir den anderen eher zur Hand gegangen, da die Töpfe doch seeehr groß waren.
Da der Juli Nelson Mandela Monat ist (er hatte am 18.7. Geburtstag), wurde das Programm aufgeteilt. Der erste Teil war die Feier zu Ehren des Nationalhelden Mandela, der zweite Teil dann unser Abschied von Dorf.

Vor dem offiziellen Teil in der Halle gab es allerdings noch ein weiteres Highlight. Da Steffi und Mathias ja auf Hochzeitsreise in Südafrika sind, hat Mama Clara beschlossen noch eine kleine traditionelle Feier für die beiden zu gestalten. Dazu wurde Steffi zunächst in ein traditionelles Kleid gesteckt. Dann haben wir sie mit mindestens 25 anderen Frauen aus dem Dorf aus ihrer Rundhütte abgeholt und sind singend und tanzend Richtung Center gelaufen. Dort angekommen wurde noch weiter für sie gesungen und es gab Geschenke.
Die Stimmung war super! Danach ging´s dann in die Halle zum offiziellen Teil.

Steffi im traditionellen Kleid mit ihrem Gefolge.




Das Programm bestand aus einer Reihe von Reden und Gedichten zu Ehren Mandelas. Außerdem hat unser Schulchor echt toll gesungen. Im zweiten Teil durften dann auch Leute aus unseren Einsatzstellen etwas beitragen. So haben unter anderem Fredsens Crechekinder gesungen und gezeigt was sie alles gelernt haben. Hannes´ Preschoolkids haben das Vater Unser gebetet und auch noch zwei Gedichte vorgetragen, natürlich auf Englisch. Einer Schülerin aus unserer Schule hat eine Rede über uns präsentiert, das war schön. Der Höhepunkt aber war unser Deutschkurs. Wir haben zwei kurze Dialoge vorbereitet, die von unserem Deutschkurs erst in deutsch und dann von uns in Sepedi vorgetragen wurden. Da waren die Leute natürlich begeistert.

Schulchor der Maokeng.

Gift und Lawrence beim deutschen Dialog...

...und Amelie und ich beim Sepedi Dialog.


Auch Mama Clara hat eine Rede gehalten von der wir aber alle nur wenig verstanden haben, da sie komplett auf Sepedi war. So gut sind unsere Sprachkenntnisse dann leider doch noch nicht.
Abschließend haben sich auch nochmal Vertreter der Schulen zu Wort gemeldet. Unser stellvertretende Schulleiter hat eine tolle Rede über Amelie und mich gehalten und uns für unsere Arbeit gedankt. Auch eine Lehrerin aus Veras Schule hat sich für ihre Arbeit bedankt und klar gemacht, dass wir alle immer herzlich willkommen in Kgautswane sind.

Übrigens hatten wir sogar noch Besuch von Johann aus Pretoria. Bei ihm haben wir Silvester gefeiert und er ist extra nochmal her gefahren um an unserer Abschiedsfeier teilzunehmen.

Nach dem offiziellen Teil gab es Essen für alle. Die Kinder haben hauptsächlich Pap und Hühnerinnereien bekommen, die Erwachsenen hatten eine große Auswahl zwischen Pap, Reis, Kartoffelpüree, Kohl, verschiedenem Fleisch, Kürbis und Spinat.

Am Nachmittag endete der Tag mit einem Fußballspiel zwischen der örtlichen Polizei und den Kgautswane Allstars. Eigentlich sollten Lehrer von unseren Schulen ein Team bilden, aber die haben´s nicht hinbekommen was zu organisieren oder hatten einfach keine Lust. So war´s aber auch ein gutes Spiel. Vor allem Manuel hatte einen guten Tag mit 4 Toren. Endstand: 5:4 für die Kgautswane Allstars.

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