Leider muss ich ganz zu anfang was seeehr unerfreuliches mitteilen. Ich mach´s kurz und schmerzlos: Ich hab dummerweise, ausversehen alle meine Urlaubsfotos gelöscht (Waas?? Warum machst du sowas??? Bist du blöd!! => Jaa, alles richtig. War natürlich wirklich dumm!)
Das heißt fast alle Fotos die ihr auf meinem Blog findet, sind leider nicht von mir persönlich. Naja, ich hab mich schon genug geärgert...
Ende
März war es endlich so weit: Auf ging´s in den langersehnten
URLAUB! Erste Station: Joburg. Erstaunlicherweise hat diesmal alles
ohne Probleme geklappt, der Bus hat uns sicher und sogar pünktlich
nach Pretoria gebracht. Dort wurden wir dann mit samt unseren sieben
Sachen von Alice (einer weiteren Bekannten von Mama Clara) abgeholt
und freundlichst empfangen. Wir mussten eine Nacht in Joburg
verbringen, weil unser nächster Bus Richtung Port Elizabeth erst am
nächsten Tag fuhr. Bei Alice angekommen erwartete uns mal wieder ein
rieeesiges, luxuriöses Haus mit folgender Ausstattung: gefühlte 100
Zimmer, Bar mit Billardtisch, großer Außenbereich mit Pool,
Trampolin, Tennis und Basketballplatz, Küche mit Haushaltshilfe,...
Ich erwähne an dieser Stelle, dass man diese Preisklasse als weiße
Mittelschicht bezeichnet. Die Sache ist, dass ich mich hier in Afrika
entweder in einer Gegend aufhalte, in der man häufig noch nicht mal
fließendes Wasser hat, oder aber im puren Luxus schwimme.
Abends
hat uns Alexi, ein Sohn von Alice, in eine schicke Bar gefahren wo
gerade sogar Bundesliga lief. Nach einem ausgiebigen Frühstück am
nächsten Morgen haben wir uns die Wartezeit im Garten und auf dem
Basketballplatz vertrieben. Mittags sind wir noch gemeinsam Essen
gegangen und dann ging´s los nach Port Elizabeth.
Glücklicherweise
haben wir einen Sleepliner gebucht, dass heißt man konnte die Sitze
im Bus in Liegeposition bringen. Man hätte auch eigentlich gut
schlafen können, wenn es nicht so unglaublich kalt gewesen wäre!
Trotzdem haben wir die Nacht gut rumgekriegt (da es eine christliche
Buslinie war, wurden irgendwelche Surferfilme gezeigt, in denen coole
Surfertypen zu ihrem Glauben gefunden haben... sehr seltsam).
Tag
2 Port Elizabeth
Unser
Hostel in Port Elizabeth lag sehr nah an der Haltestation. Eigentlich
war es eher ein normales Familienhaus mit Schlafzimmern im oberen
Bereich. Aber für die zwei Nächte hat´s gereicht. Nachdem wir
unsere Sachen abgeladen haben, haben wir uns erst mal auf den Weg zum
Strand gemacht. Endlich konnten wir das Meer sehen!
Abends
wollten wir eigentlich in eine Bar gehen, haben uns dann aber doch
spontan für´s Kino entschieden. Wir haben ein Taxi gerufen, dass
allerdings leider nie erschienen ist. Also machten wir uns alleine
auf den Weg zum Kino. Nur leider gab es kein Kino mehr. Seit Jahren
geschlossen, na toll. Wir haben dann noch kurz in einer Bar gesessen
und sind dann recht schnell nach Hause gegangen.
Am
nächsten Morgen haben wir sehr früh ein Taxi bestellt, was uns zum
Flughafen fahren sollte. Dort wollten wir unser Mietauto abholen.
Auch dieses Taxi ist leider nie aufgetaucht. Irgendwie klappt das mit
dem Taxi bestellen in Afrika nicht so gut. Zum Glück fahren in den
Touri-Städten immer genug Taxen rum sodass wir ohne Probleme noch
eins bekommen haben und unser Auto pünktlich abholen konnten.
Unser Auto!! |
Vera
hat sich dann ans Steuer gesetzt und los ging´s Richtung Plettenberg
Bay. Wir wollten eigentlich zum Quad fahren, nur leider hat Hannes
den falschen Flyer eingepackt...Haben uns dann entschieden noch ein
Stück weiter zu fahren und uns das Monkeyland anzusehen. Dort gab´s
natürlich jede Menge Affen und sogar eine deutsche Tour.
Direkt
neben dem Monkeyland war noch das Birds of Eden, also ein Vogelpark.
Aufmerksame Leser haben vielleicht irgendwann schon mal bemerkt, dass
Vera große Angst vor allem hat was einen Schnabel besitzt! Aber
trotzdem ist sie mit rein zu den Vögeln gekommen. Echt mutig!
Bloukrans Bridge 216m. Höchste Bungee Brücke der Welt. |
Auf
dem Rückweg kamen wir nochmal an der Bloukraans Bridge vorbei, der
höchsten Bungee Brücke der Welt. Dort haben wir natürlich nochmal
angehalten und uns das Schauspiel angesehen. Da haben sich
tatsächlich Menschen von dieser wahnsinns Brücke runter fallen
lassen! Nach kurzem Zweifel haben wir uns dann auch angemeldet und
einen Termin für den übernächsten Tag geben lassen.
Da
wir alle noch keine Lust hatten zurück ins Hostel zu gehen sind wir
noch ins Kino und später zu Mces.
Tag
3 Plettenberg Bay (Plet)
Nächster
Stop auf unserem Roadtrip war Plet, ein typischer Urlaubsort am Meer.
Genau das was wir brauchten. Der Strand war wahnsinnig schön und das
Meer ideal zum abkühlen.
Hannes und Amelie sind dann Kayaken
gegangen mit der Aussicht Delfine zu sehen. Sie haben leider keinen
einzigen gesehen. Vera, Manuel und ich haben uns derweil am Strand
erholt und eine Sandburg gebaut. Zufälligerweise haben Amelie und
Hannes beim Paddeln auch Fredsen und ihre family getroffen. Die waren
parallel unterwegs auf der Garden Route.
Abends
haben wir uns dann noch schick gemacht und sind zum Portugiesen Essen
gegangen. Total schickes Restaurant, mit Vorspeise und Getränken hab
ich glaubig um die 12 Euro bezahlt. Das geht in Deutschland leider
nicht so günstig!
Tag
4
Der
große Tag des JUMPs. Heute sollten wir uns also von dieser
wahnsinnig hohen Brücke stürzen... alles klar. Dort angekommen
haben wir uns nochmal einige Sprünge von der Aussichtsplattform
angesehen. DA sollte ich also wirklich runterspringen!? Irgendwann
haben wir dann unsere Ausrüstung bekommen und wurden zur Mitte der
Brücke geführt. Dieser Weg führte durch eine Art Käfig am unteren
Rand der Bloukrans Bridge. Wer da Höhenangst hatte (so wie Amelie)
hatte dabei schon nicht viel zu lachen! In der Mitte angekommen
herrschte direkt eine super Stimmung mit lauter Musik. Alle waren
echt gut drauf, haben gedanced und einem so quasi die Angst genommen.
Dann ging alles ganz schnell. Der Erste war Hannes, dann Manuel,
kurze Zeit später Vera und dann kam ich. Man bekommt einfach nur
einen Schutz um die Beine und wird daran festgebunden. Dann noch
schnell ein paar Fotos und man steht an der Kante. Ahhhh, das war mit
Abstand der schlimmste Moment. Die freundlichen Männer fragen noch
ob alles ok ist und dann wird runtergezählt: 5,4,3,2,1, JUMP.... Ich
kann euch sagen im ersten Moment, wenn man die Brücke nicht mehr
spürt denkt man nur „Ach du scheiße, ich will zurück“ aber
schon eine Sekunde später ist es einfach nur Freiheit pur.
Amelie
war sich noch unsicher ob sie wirklich springen will oder nicht. Auf
der Brücke hat sie sich dann aber doch dafür entschieden und ist
tatsächlich (mit Höhenangst) von dieser Brücke gesprungen! Echt
mutig find ich.
Tag
5 Wilderness
Heute haben wir unsere sieben Sachen
zusammen gepackt und haben uns gleich ins nächste Abenteuer
gestürzt: wir sind nämlich mit Robben schnorcheln gewesen.
Offshoere Adventures hat uns dazu in tolle Taucheranzüge gesteckt
und dann ging´s mit dem Speedboot Richtung Robben. Sehr niedlich die
Tiere, aber sie stinken schon heftig. Wir sind dann auch tatsächlich
mit denen geschwommen. Anfangs fiel mir das schnorcheln zwar etwas
schwer, aber zum Glück hatte ich das dann doch recht schnell raus.
Wir waren mitten in einer Kolonie. Robben sind sehr verspielt,
deshalb darf man sie nicht anfassen. Sonst denken sie man will mit
ihnen spielen. Das Schnorcheln hat echt Spaß gemacht, aber nach
45Minuten war´s dann auch genug.
Mittags wollten wir eigentlich noch
Paragliden gehen, aber die Windverhältnisse waren zu schlecht.
Deshalb ging´s direkt weiter nach Wilderness. Dort haben wir noch
kurzfristig einen Termin zum Quad fahren bekommen. Allerdings wollten
nur Hannes, Manuel und ich Quad fahren. Macht super Spaß, wenn man
den Dreh raus hat. Hannes und ich sind am Anfang öfter mal in die
Büsche gefahren, aber dann hat´s geklappt und man konnte auch mal
mehr Gas geben auf der Piste (Leider waren die Fotos auf meiner
Kamera...).
Abends haben wir uns alle gemütlich
auf die Terrasse des Hostels gesetzt und relaxt. Da das Hostel direkt
am Meer lag, hatte man eine fantastische Aussicht und Meeresrauschen
zum einschlafen. Echt toll.
Ausblick aus unserem Dorm in Wilderness. |
Tag
6
Auch heute war der Wind wieder zu
schlecht zum Paragliden. War aber nicht schlimm, denn alle außer
Hannes sind nochmal sparzieren gegangen. Das Besondere war, dass man
auf stillgelegten Bahnschienen laufen konnte, über eine Brücke und
durch einen Tunnel. Hinter dem Tunnel hat ein Typ gewohnt, sehr
alternativ in einer Höhle. Diese hatte er mit gaaanz vielen Muscheln
und anderem Schmuck ausgestattet. Er hat uns seine Unterkunft auch
noch von innen gezeigt und erzählt, dass er obdachlosen Menschen
hier schlafen ließe.
Nach unserem Sparziergang sind wir
weiter njach Mossel Bay, also entlang der eigentlichen Garden Route,
die gar nicht so lang ist. Leider war das sehr enttäuschend. Wir
hatten geplant öfter mal anzuhalten und die Landschaft zu genießen,
aber so besonders war diese gar nicht. Deshalb sind wir schon viel
früher als geplant in Mossel Bay angekommen. Dort haben wir (Entschuldigung, ich meinte HANNES!) uns noch
erkundigt was man machen kann und sind auf einen Flyer des „Lion
Walk“ gestoßen. Dort haben wir auch gleich einen Termin bekommen.
Ich sag euch das war mein persönliches Highlight im Urlaub (neben
dem Bungee Jump natürlich). Erst durften wir mit weißen Babylöwen
spielen. Also die haben gespielt und wir saßen drum herum und
konnten sie anfassen. Riiichtig niedlich, wenn auch gar nicht mehr so
klein! Dann kamen die großen Löwen. Unsere Guides haben uns nochmal
ausführlich auf die Gefahren hingewiesen, denn Löwen sind natürlich
immer noch wilde Tiere mit Instinkten. Man durfte sich also auf
keinen Fall hinknien oder unsicher wirken. Jeder hat einen Stock
bekommen, den man immer vor sich stellen musste. Auf diesen Stock
waren die beiden Löwen trainiert. Für jeden Löwen ist auch nochmal
ein extra Guide mitgelaufen. Und dann ging´s los zum Sparziergang
mit zwei Löwen. Wir durften sie an einer Stelle sogar anfassen. Echt
klasse.
Abends haben wir uns noch mit Fredsen
und ihrer Cousine im Pub getroffen, die auch zufällig gerade in
Mossel Bay waren.
Tag 7 Cape Agulhas
Am nächsten Tag ging´s weiter zum
südlichsten Punkt Afrikas, Cape Agulhas. Eine lange Autofahrt stand
uns bevor und leider hat das Wetter zum ersten Mal nicht mitgespielt.
Es fing an zu regnen. Außerdem sind wir durch die totaaale Pampa
gefahren. Fast schlimmer als Kgautswane, denn man sah Ewigkeiten
nichts außer Land und Sträuße. Da unsere Vorräte langsam aber
sicher zu Ende gingen haben wir einen Spar gesucht, aber das Navi hat
uns leider nur zu einem Feld geschickt. Zum Glück sind wir
irgendwann doch in einer Stadt gelandet und konnten einkaufen.
Endlich am Cape Agulhas angekommen
haben wir auch schnell unser Hostel gefunden. Für mich das Schönste
bisher, eine kleine Villa Kunterbunt! Haben nur kurz unsere Sachen
abgeladen und sind sofort im Regen weiter zum südlichsten Punkt. Da
wir Glückskinder sind hat es recht schnell aufgehört zu regnen
sodass wir den Ausblick auf den Indischen sowie auf den Atlantischen
Ozean genießen konnten, denn am Cape Agulhas sollen angeblich beide
Ozeane zusammentreffen.
Zurück im Hostel haben wir erst mal
die liebevoll gestaltete Bar ausgecheckt und dann endlich mal selber
gekocht. Nudeln mit Zuchini-Tomatensoße, sehr lecker. Abends hat
sich die Bar dann gut gefüllt und wir haben ein wenig gefeiert. Es
war noch eine Gruppe deutscher Lehramtsstudenten da, die für 3
Wochen in einer ländlichen Gegend gewohnt haben. Ihr Standartsatz:
„Das kannst du dir nicht vorstellen,... drei Wochen lang nur Reis
mit Soße!, … da müssen die Kinder ihre kleineren Geschwister vom
Kindergarten abholen!, ...wir hatten kein fließendes Wasser!, ... “
Doch, das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen!!
Tag 8 Simmons Town
Nächstes Ziel: Kap der guten
Hoffnung! Leider war das Wetter nochmal ziemlich bescheiden. Dabei
war doch Ostersonntag. Beim Kap angekommen mussten wir R85 Eintritt
bezahlen, da das Kap ein Nationalpark ist. Waren erst am Cape Point
und sind hoch zum Leuchtturm gelaufen (Oh Mann, das war schon
anstrengend und ich hab den anderen versprochen den Tafelberg hoch zu
laufen...). Dann ging´s weiter zum Zipfel, der „Cape of good hope“
heißt. Die Wellen waren super! Sind dann noch ein bisschen rum
gefahren und haben sogar Ostereier gesucht, die Vera und Amelie
versteckt haben.
Auf dem Rückweg haben wir noch
Sträuße, Baboons und sogar Zebras gesehen.
Auf dem Weg nach Simmons Town haben
wir auf einem Parkplatz angehalten an dem Manuel von seiner Schwester
abgeholt wurde, die in Kapstadt wohnt. Jetzt waren wir erst mal nur
noch zu viert. Sie hat uns dann noch gesagt wo man am besten Pinguine
sehen kann, denn Simmons Town ist für seine Pinguinstrände bekannt.
Die stehen aber irgendwie nur in der Gegend oder watscheln halt rum.
Morgen geht’s nach Cape Town, dass
heißt wie müssen das Auto abgeben...
Cape Agulhas, der südlichste Punkt Afrikas |
Mit einem goldenen Osterei am Kap der guten Hoffnung |